Nach einer superschönen Urlaubswoche konnte ich es kaum erwarten wieder in die Arbeit zu spazieren. Ich freute mich auf das Wiedersehen mit den Kollegen und Kunden.
Mit neu gewonnener Energie durfte ich heute Haare färben. Die liebe Kundin, die bei uns immer wieder gern gesehen wird (und das nicht nur weil sie uns Socken zu Weihnachten strickt!) hat von Natur aus ziemlich dicke Haare.
Von dem her war es für mich heute eine Aufgabe mit gewissen Herausforderungen.
Zum einen ästhetisch zu arbeiten, genug Farbe aufzutragen, dünn genug abzuteilen und bei allem noch in der Zeit des auftragend zu bleiben. Selbstverständlich darf man die Kundin auch nicht spüren lassen, dass man es relativ eilig über die Bühne bringen muss.
Nachdem ich nach 18 Minuten mit der Menge an Haaren fertig war, durfte die Farbe erst mal 45 Minuten einwirken.
Für mich ist diese Einwirkzeit der schwierigste Part überhaupt, da ich am liebsten immer gleich das Ergebnis sehen möchte.
Aber auch dieser Part der Arbeit ging rum. Somit konnte ich meine Kundin ins Waschbecken legen und ihr die Farbe runterwaschen ohne einen Farbrand zu hinterlassen.
Als ich nun nach getaner Arbeit die Kundin aus den Waschbecken hob und nochmals durchkämmte merkte ich, dass kein einziges graues Haar mir entgegenleuchtete. Mit einem Grinsen im Gesicht welches nicht zu übersehen war, ging ich zu meiner Kollegin. Diese ist eine begnadete perfektionierte Spezialistin in Sache Farbe.
Sie sah mich an und fragte was los ist. Ich teilte ihr mit, dass ich bei der Kundin mit extra viel und dickem Haar kein graues Haar mehr entdecke. Die Farbexpertin schaute mich daraufhin forschend an und sagte so cool wie möglich „das muss ich mir dann mal genauer anschauen!“ Es folgte nun ein Blick nach dem Motto >ich hab Augen die sehen alles<.
Mit zielsicheren Schritten zur Kundin sagte sie noch „wenn ich jetzt kein weißes Haar sehe, werde ich mich vor dir verbeugen“.
Als wir kurz darauf hinter der Kundin standen, sie den Kopf genauestens nach den grauen haaren untersucht hatte müsste sie zugeben, dass sie keines gefunden hatte.
Daraufhin fühlte ich mich besonders gut. Förmlichst genoss ich es, dass sich meine Kollegin, vor allen die sich in Salon befanden, mit Hochachtung vor mir verbeugte.
Ich kann es nur immerwieder sagen, dass ich froh bin in diesem Team zu arbeiten. Es macht mega Spaß gelernte Dinge umzusetzen und am Feinschliff zu arbeiten.